Bürgerinitiative Wilde Wasser, Stubaitalhaus, Dorf 3, 6167 Neustift im Stubaital
Der Kampf ums Stubaier Wasser – WildeWasser oder TIWAG!
Faktenlage seit 2004
Ausgangs-lage | 1981 wird das TIWAG-Kraftwerk Sellrain-Silz mit einer Total-Ableitung des Alpeiner Bachs eröffnet. 1983 geht das neue ÖBB-Kraftwerk Fulpmes mit Ausleitung der Ruetz in Betrieb.Seit 1980 andauernde Versuche der ÖBB, die Bäche des hinteren Stubaitales für ein Speicherkraftwerk zu nutzen, scheitern am Widerstand der einheimischen Bevölkerung.Insgesamt gibt es im Stubaital ca. 30 Kleinwasserkraftwerke. |
2004 | Die TIWAG legt ihren „Optionenbericht“ vor. Option 9 mit Ableitung von Simmingbach, Langetalbach, Sulzenaubach, Fernaubach und Mutterbergbach nach Sellrain-Silz wird von der Landesregierung zur Umsetzung empfohlen.Im Stubai- und Gschnitztal gibt es heftigen Widerstand – Gemeinden, Touristiker und Alpenverein organisieren sich als Initiative „Kein Kraftwerk“.Erste Planungen für einen Stubaier WildeWasserWeg als Gegenentwurf zu den Wasserkraftwerken werden begonnen. |
2006 | Der Widerstand bringt einen ersten Erfolg: Die TIWAG nimmt Simmingbach, Langetalbach und Sulzenaubach aus ihrem Projekt heraus und benennt ihr Projekt wegen der Cross-Border-Verträge in „Kraftwerk Kühtai“ um. Drei Bachfassungen sollen die Bäche aus dem hinteren Stubai ableiten. TVB und Gemeinde Neustift lehnen das Projekt weiterhin ab.Der erste Teil des WildeWasserWegs (zur 1. Plattform am Grawa Wasserfall) wird eröffnet. |
2007 | Weitere Teile des WildeWasserWegs (2. Plattform, Wege Sulzenau) kommen hinzu. |
2010 | Die TIWAG reicht ihr Kraftwerksprojekt Kühtai zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ein.Der WildeWasserWeg wird mit dem „Tirol Touristica“ ausgezeichnet und erreicht das Finale im europäischen EDEN-Award. . |
2011 | Eine Volksbefragung in Neustift erteilt dem TIWAG-Projekt eine deutliche Abfuhr: Bei 47% Beteiligung sprechen sich über 85% der Neustifter dagegen aus.Die TVB-nahe Bürgerinitiative „Wilde Wasser“ wird gegründet. |
2012 | Die Plattform unterm Grawa Wasserfall und die barrierefreien Zugänge werden eröffnet. |
2014 | Das mündliche UVP-Verfahren findet in Innsbruck statt, Gemeinde Neustift und Bürgerinitiative „Wilde Wasser“ bringen ihre Gegenargumente ein:
Unter stubaiwasser.at werden diese Argumente und Hintergrundinfos veröffentlicht. |
Ausblick Juni 2015 | Das UVP-Ergebnis in erster Instanz (Land Tirol) wird vermutlich bald vorliegen. Es ist zu erwarten, dass es alle Einwände abweist und dem Projekt grünes Licht gibt. Alle anerkannten Parteien (z. B. Landesumweltanwalt, Gemeinde Neustift, Bürgerinitiative „Wilde Wasser“, WWF, Alpenverein) haben dann das Recht, dagegen zu berufen. In der nächsten Instanz (Bundesverwaltungsgericht) dürften die vorliegenden Einwendungen eher berücksichtigt werden, danach bleibt als letzte Instanz noch der OGH. Zugleich kann politischer Widerstand natürlich immer wirksam werden und das Projekt sogar stoppen.Der WildeWasserWeg wird mit Eröffnung des Ruetzkatarakts am 12. Juli fertiggestellt. |